Heute möchte ich Euch mitnehmen ins Atelier und Euch zeigen woran ich in der letzten Woche gearbeitet habe. Ich habe es im letzten Beitrag schon angekündigt, dass ich mich an den Bau von Schattenfugenrahmen aus Holz für meine Leinwände machen wollte. Ich war anfangs skeptisch ob alles so funktionieren würde, wie ich es mir überlegt hatte und ob meine Werkzeuge dafür ausreichen würden. Nach einigen Startschwierigkeiten kann ich Euch aber ermutigen, es ist nicht so schwierig und die Ausrüstung bleibt durchaus überschaubar. In einer kleinen Schritt für Schritt Anleitung lasse ich Euch daran teilhaben.
Schritt 1 – Materialkauf
Ich habe 2 Meter lange Kiefernholzleisten mit einem Querschnitt von 30 x 10 mm in meinem Lieblingsbaumarkt geordert und diese dann kontaktlos abholen können.
Die Leisten habe ich dann im Winkel aufeinander geleimt und mit Zwingen bis zum Trocknen aufeinander gepresst.
Schritt 2 – Zusägen der Leisten
Ihr braucht eine Gehrungslade und eine kleine Handsäge, ein Maßband oder Zollstock und Eure Leinwand, die Ihr rahmen möchtet.
Zunächst beginnt Ihr damit einen der geleimten Winkel am Anfang auf Gehrung zu sägen. Natürlich gespiegelt zu Abbildung 4. Dann bestimmt Ihr durch Anlegen der Leinwand den Spalt für Eure Schattenfuge. Ich empfehle eine Fuge von 5-10 mm je nach Größe der Leinwand. Wenn Ihr alle Leisten wie in Abbildung 3 fertig gesägt habt, empfiehlt sich eine kurze Anprobe mit der Leinwand. Dazu legt Ihr den Rahmen wie in Abb. 1 zusammen uns schaut ob die Fuge rundherum gleich groß ist. Jetzt könntet Ihr noch kleine Korrekturen vornehmen.
Schritt 3 – Leimen des Rahmens
Ihr braucht Holzleim (ich nehme Express Holzleim), einen Spanngurt (25 mm breit) lang genug für Euer Umlaufmaß und Winkelecken (diese sind günstig im 10er Pack erhältlich) zum Aufziehen auf den Gurt.
Auf die Schnittstellen tragt Ihr nun großzügig den Leim auf und legt den Rahmen zusammen. Platziert die Winkel genau über den Ecken und schaut das der Rahmen flach liegt und keine Leisten hochstehen. Mit kräftigem Zug könnt Ihr nun den Gurt festziehen und den Rahmen trocknen lassen (am besten über Nacht).
Schritt 4 – Fertigstellung
Ihr braucht Schleifpapier Körnung 180 oder 220, einen Akkuschrauber, Holzschrauben und eventuell Lackfarbe.
Nachdem Ihr nun den Gurt entfernt habt, könnt Ihr alle Kanten und die Ecken noch fein abschleifen. Wer möchte lackiert den Rahmen in seiner Wunschfarbe. Ich habe mich dafür entschieden den Rahmen nur mit Leinöl zu behandeln. So kommt die Maserung vom Holz schön raus und das passt gut zu diesem Bild. Jetzt könnt Ihr die Leinwand im Rahmen befestigen. Dazu legt Ihr die Leinwand mittig ausgerichtet auf die Rückseite des Rahmens und markiert mit Bleistift umlaufend die Position. Nun bohrt Ihr von hinten innerhalb der Markierungen ein paar Löcher vor. Je nach Größe der Leinwand 1 – 3 pro Seite. Anschließend legt Ihr den Rahmen vorn in die gewünschte Position innerhalb der Schattenfuge ein und verschraubt ihn von hinten mit der Leinwand (achtet darauf nicht zu lange Schrauben zu verwenden). Viola fertig ist Euer erster selbst gebauter Rahmen.
FAZIT
Der Bau eines Rahmens lohnt sich nicht bei Standard Leinwänden bis zu einer Größe von 80 x 100 cm. Da bekommt man recht ordentliche Fertigrahmen zu bezahlbaren Preisen. Empfehlenswert ist der Bau bei Sondermaßen und großen Formaten. Die Preisersparnis ist da sehr hoch. Als Beispiel für eine Rahmen der Größe 120 x 150 cm liegt der Wareneinsatz bei ca. 40 € (ohne Arbeitsleistung) Ein angefertigter Rahmen würde ab ca. 200 € Kosten. Also wer handwerklich etwas Geschick mitbringt, sollte sich ruhig daran wagen. Mal nebenbei macht das Arbeiten mit Holz sehr viel Spaß.